Der große Beckenbodenstuhl-Vergleich: EMSella, PelviPower, EMP Chair Pro, PowerChair, GoodVibes u.ä.

Alle Beckenbodensesselhersteller kochen mit Wasser. Alle Beckenbodensessel verwenden Magnetfelder, um die Beckenbodenmuskulatur zu stimulieren. Manche Hersteller verwenden wohlklingende Namen wie HiFEM, die sogar markenrechtlich geschützt sind. Am Ende ist die Wirkung aller Beckenbodenstühle vergleichbar.

Großer oder kleiner Stuhl?

Der erste sichtbare Unterschied ist die Größe. Der PelviPower ist vergleichsweise riesig, vergleichbar mit einem Zahnarztstuhl. Dafür bietet er Komfortfunktionen, und die Patientin kann bequem darin liegen. Ob die Magnetfelder in einer liegenden Position besser, schlechter oder ähnlich wie bei einer aufrechten Haltung wirken – darüber lässt sich trefflich streiten. Wir konnten keine eindeutige Studienlage finden, möglicherweise spielt auch der psychologische Effekt eine große Rolle.

Beim relativ kompakten EMSella ist bei den meisten Modellen ein „Turm“ dabei. Mit diesem „Turm“ lassen sich noch weitere Geräte des Herstellers BTL ansteuern, zweifellos ein Vorteil. Allerdings ist der EMSella damit untrennbar mit dem Turm verbunden, man muss ggfs. immer beide Komponenten bewegen.

Die anderen Stühle sind ebenfalls sehr kompakt und Platzsparend. Ein wichtiger Unterschied: manche Modelle haben Rollen! Damit kann der Sessel einfach und bequem zwischen Behandlungsräumen hin- und hergerollt werden.

Preis / Leistung

Der EMSella von BTL wird im deutschsprachigen Raum ausschließlich an Fachanwender (ÄrztInnen, Praxen, Kliniken) verkauft und ist höherpreisig positioniert. Die Preise beginnen ab EUR 80.000,-.

Vom PelviPower existiert ein Modell für Ärzte („medical“), und eines für Beauty/Fitness/Wellness. Die Preise beginnen ab EUR 40.000,-.

Die anderen Beckenbodenstühle bewegen sich in Regionen zwischen etwa EUR 10.000,- und 20.000,-. Die Anbieter unterscheiden sich teilweise wesentlich beim Service. Von der Lieferung (bis Bordsteinkante oder bis in die Räumlichkeiten) über die Garantie/Gewährleistung (flexible Vor-Ort-Austauschgarantie oder nur gesetzliche Gewährleistung) bis zur Marketingunterstützung (Standard-Vorlagen, die man selbst anpassen muss oder fix- und fertig hochwertig gedrucktes, personalisiertes Marketingmaterial) sind verschiedene Dienstleistungen im Preis enthalten oder eben nicht.

Nicht unerwähnt bleiben soll auch noch das QRS Pelvicenter, einer der Pioniere der Beckenbodenstühle. Unseres Wissens wird der Stuhl derzeit nicht mehr aktiv vertrieben, seinerzeit sollen sich die Preise in einer sechsstelligen Region bewegt haben.

Auswahl des Lieferanten

Augen auf bei der Wahl des Lieferanten. Wer ein „Sonderangebot“ bei einem Online-Händler entdeckt, sollte genau schauen, wer hinter dem Angebot steckt und wie seriös das anbietende Unternehmen ist.

Man stelle sich vor, das Gerät verursacht im Fehlerfall einen Schaden. Im besten Fall einen kleinen Sachschaden, weil ein Kabel schmort. Wer haftet dann dafür? Im schlimmeren Fall wird die Person, die auf dem Sessel sitzt, verletzt. Was ist dann? Wird die eigene Versicherung zahlen, wenn man das Gerät „irgendwo“ gekauft hat, ohne genauere Prüfung? Ist es nicht (grob) fahrlässig, Kunden oder Patienten auf Geräte zu setzen, deren Herkunft man nicht kennt?

Auch wenn Beckenbodenstühle aus guten Gründen meistens keine Medizinprodukte sind: Über welche Qualifikation und über welche Erfahrung verfügt der Händler?

Medizinprodukt ja/nein

EMSella sowie der der PelviPower (medical) und das QRS Pelvicenter sind Medizinprodukte und unterliegen daher strengen Vorschriften. Sowohl für den Händler, aber auch den Betreiber. Insbesondere deswegen sind nicht alle Beckenbodenstühle als Medizinprodukt registriert und zugelassen, denn es vereinfacht die Situation wesentlich.

Ein Beckenbodenstuhl „heilt“ nicht. Ein Beckenbodenstuhl trainiert lediglich die Beckenbodenmuskulatur. Er ist offiziell ein Trainingsgerät – ähnlich einem Zimmerfahrrad oder einem EMS-Anzug.

Die medical systems GmbH ist ein offiziell registrierter und zertifizierter Medizinproduktehändler, der den strengen Kontrollen des Österreichischen Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen unterliegt. Wir können und dürfen mit Medizinprodukten aller Klassen (vom Fieberthermometer bis zum Herzkatheter) handeln. Einige (aber nicht alle) unserer KollegInnen sind Medizinprodukteberater. Wir wissen, wie der Hase in der Medizinprodukte-Welt läuft.

Gerne beraten wir ausführlich, unverbindlich und kostenlos: info@medsys.at oder +43 664 3361177 (auch per WhatsApp)